Kurzbeschreibung

Gemeinsam konzipiert, innoviert, entwirft und produziert die Klasse ein eigenes UNO Spielkartendeck samt eigenen Regeln. Das Spiel mit den neu entworfenen Karten und Spielregeln lädt zur Reflexion über die Bedeutung gemeinsamer Regeln und der Arbeit im Team ein.

Ziele

  • Typografische Gestaltungselemente und Intentionen von Schriftarten erkunden
  • Grafische Muster erkennen und selbst konzipieren
  • Zusammenspiel von Typografie, Bildmaterial und Haptik ausloten
  • Arbeiten im Team üben und Verantwortung für das gemeinsame Ergebnis übernehmen
  • Gemeinsames Erforschen von Spielregeln und eigene Regeln entwerfen
  • Lernen sich auf gemeinsame Regeln zu einigen

Ablauf

Einstieg

Als Einführung spielen alle UNO und lernen dabei Spielregeln und Kartenumfang kennen. Das Spiel wird mit Infos zur Geschichte in Kontext gesetzt (siehe Powerpoint).

Standardkarten

Anschließend bilden die Schüler*innen vier Gruppen und gestalten die Standardkarten neu (Farbe, Symbole, Grafik). Das bedeutet: alle Karten mit den Zahlen 0–9 (2x), Aussetzten (2x), Richtungswechsel (2x) und Zieh2 (2x). Dabei ist es spannend, die Schüler*innen auf eine große Materialvielfalt zurückgreifen zu lassen. 

 

Spezialkarten:

In der zweiten Stunde werden die Spezialkarten gestaltet. Dabei hilft ein Blick auf andere Spielkarten in Bezug auf die Funktion der Karte im Spiel und deren Gestaltung. 

Als Differenzierungsaufgabe können z.B. die Zieh4 und Farbwechsel Karten ergänzt werden.

UNO Spielen und neue Regeln erfinden

Die Schüler*innen überlegen sich in kleinen Gruppen je 1–2 neue Spielregeln und testen sie. Auf bestehende UNO Karten wird mit Kreppband die neue Spielregel geklebt. Pro Spielrunde wird eine Spielregel ausprobiert. 

Nach dem Spielen (ca. 20min) stellen alle Gruppen der Klasse ihre erprobten Regeln mit Vor- und Nachteilen vor. Danach wird per Abstimmung entschieden, welche zwei Spielregeln es in das Klassen-UNO schaffen. 

Weitere Arbeiten an den Klassensets:

Für die zwei UNO Sets für die Klasse braucht es noch einen Entwurf und die anschließende Produktion der Verpackung und Spielanleitung.

Für diesen Teil der Unterrichtssequenz stehen den Schüler*innen fünf Gruppen zur Auswahl, in denen sie mitarbeiten können.

Gruppe 1:  gestaltet die Spielanleitung. Besonders die neu gefundenen Klassen-Spielregeln müssen formuliert werden.

Gruppe 2: entwickelt und produziert die Verpackung (siehe Faltanleitung)

Gruppe 3: gestaltet und produziert erste Klassen Spezialkarte

Gruppe 4: gestaltet und produziert erste Klassen Spezialkarte

Gruppe 5: kontrolliert/ verbessert/ repariert getrocknete Spielkarten von allen vier Gruppen (blau, rot, grün, gelb) damit sie spielbar sind.

Sollten sich die Schüler*innen nicht sinnvoll aufteilen kann thematisiert werden, dass es alle Arbeitsgruppen braucht, um am Ende ein gemeinsam entwickeltes Spiel fertigzustellen.

Fertigstellen der Kartensets:

Zum Abschluss werden die Rückseiten aller Spielkarten mit einer Collagetechnik gestaltet. 

UNO Turnier:

Der Klassenraum wird zum Casino: Wer sind die Spieler*innen? Welche Rollen werden dabei eingenommen? Was heißt “gewinnen” oder “verlieren”? Als abschließende Aktion ist ein UNO Turnier geplant, bei dem die Schüler*innen gegeneinander antreten und ihre entwickelten Kartensets testen. Ideen für den Ablauf des Turniers und die Gestaltung des “Casinoraumes” sind unter “Ressourcen” zu finden. 

 

Gemeinsame Reflexion:


Nach dem Turnier gibt es ein Gespräch darüber, was während der Spiele aufgefallen ist. Zur Selbstreflexion und als Grundlage für einen anschließenden Austausch bekommen die Schüler*innen einen Fragebogen

Kurzbeschreibung

Welche Wirkung hat meine Sitzposition auf andere? Wie beeinflusst meine Körperhaltung wie ich auf andere wirke? Und welche Rolle spielt das Stuhldesign dabei, bestimmte Machtdynamiken zu verstärken oder aber Hierarchien abzubauen?

Ziele

Die Bedeutung von verschiedenen Stuhldesigns kritisch analysieren (historisch und im eigenen Alltag)

Durch spielerische Selbstinzenierung, Positionierung und anhand digitaler Collage verschiedene Gesten und Rollen erkunden und ihre Bedeutung in Bezug auf Machtrepräsentation reflektieren.

Ablauf

Einführung: Um an die Lebenswelt der Schüler*innen anzuknüpfen, werden diese aufgefordert aufzustehen und ihren Stuhl zu betrachten. Fragen wie „Was sind Merkmale des Stuhls, auf dem ihr jetzt sitzt?“ oder „Wo seid ihr heute schon überall gesessen?“ regen eine erste Sensibilisierung für die Bedeutung von Stühlen und Sitzen im Alltag an.

Dann wird die Herkunft des Stuhls und die Geschichte des Sitzens aufgezeigt. Dabei werden Wirkungen (Machtdemonstration/Gleichheit/ Demokratie) und Merkmale der verschiedenen Sitzmöglichkeiten aufgezeigt.

Aktion: Anschließend werden in kleinen Gruppen (3–4) zunächst Fotos in neutraler Körperhaltung und Mimik von allen Gruppenmitgliedern gemacht. Mit der App „Magic Eraser“ werden die Personen ausgeschnitten und mit einer Collagefunktion jeweils auf den Thron und den demokratischen Stuhl gesetzt.

Gemeinsam können die gemachten Fotos betrachtet und die Wirkung der Stühle verglichen werden. Der vorher neutrale Ausdruck der Schüler*innen kann jetzt als vom Stuhle beeinflusst wahrgenommen werden.

Danach werden nochmals Fotos gemacht mit dem Unterschied, dass die Schüler*innen nun mit ihrer Körperhaltung, Mimik und Gestik experimentieren, um so die vorgegebene Wirkung der Stühle entweder zu verstärken oder dieser entgegenzuwirken.

Beobachtung, Reflexion: Die Ergebnisse werden im Plenum betrachtet und deren Wirkung diskutiert. Zum Abschluss erfolgt eine gemeinsame Reflexion anhand der Fragen:

  • Was ist euch beim Arbeiten aufgefallen?
  • Was hat euch am meisten Spaß gemacht?

Ressourcen

Kurzbeschreibung

Aus Alltagsmaterialien werden Fantasie-Musikinstrumente gebaut, mit denen Töne erzeugt werden können. Wenn alle Instrumente vorgestellt und vorgespielt wurden, kann gemeinsam, als Orchester, ein kurzes Musikstück improvisiert oder eine bekannte Melodie nachgespielt werden, zum Beispiel, die Melodie des Schulgongs.

Ziele

  • An Klänge und Klangkunst heranführen
  • Experimentierlust und Erfindungsreichtum anregen
  • Auch unkonventionelle Musikinstrumente können coole Sounds machen
  • Aufeinander hören, zusammenspielen und improvisieren lernen, wie ein Orchester

Ablauf

Einführung und erste Skizzen (erste Doppelstunde)

Gemeinsames Brainstormen mit Beispielen aus dem Alltag der Schüler*innen:

Welche Instrumente gibt es? Welche Gegenstände machen Geräusche?

Thema Klang: Anhand von Bildbeispielen (Internet Suchwort: „Unusual music instruments“) wird in das Thema Klang eingeführt. Was macht den Klang eines Instruments aus? Woher kommt er, wie wird er hergestellt? Mit welchen Mitteln kann man sonst noch Klänge erzeugen?

Thema Alltags Geräusche: Ein gutes Beispiel wäre der Künstler John Cage, der sagt, dass Klänge von Instrumenten durch „Intellektualisierung verbraucht sind“ und sich Geräuschen zuwendet,  die beim Anhören keine vorgefertigten Zuschreibungen erfahren. (Charles 1979, S. 20 – siehe Ressourcen)

Thema Objektcharakter eines Musikinstruments: Als Beispiele dienen hier die „Resonator“ Werke (https://nevinaladag.com/works/resonator-musical-sculptures) der Künstlerin Nevin Aladag.

Dann werden mit den Schüler*innen popkulturelle Beispiele gesammelt, in denen Alltagsgeräusche zu Sound und Musik verarbeitet werden. Gerne die Schüler*innen Beispiele nennen lassen.

Als schönes Anschauungsbeispiel kann das Musikvideo von OK Go – Needing/Getting dienen. Hier komponiert eine Band mit Hilfe eines Autos einen ganzen Song.

Den Rest der Stunde können die Schüler*innen dann Ideenskizzen von Phantasie Instrumenten anfertigen – nur Skizzen, keine aufwendigen Malereien. Wem dabei wenig einfällt kann Mischungen aus verschiedenen Instrumenten skizzieren.

Materialien ausprobieren und mit dem Bauen beginnen (Zweite Doppelstunde)

Jetzt überlegen sich die Schüler*innen Instrumente, die mit den vorhandenen Materialien realisierbar sind. Tipp: Es sollte unbedingt genügend Material zur Verfügung stehen, sodass alle Schüler*innen die gleichen Chancen haben.

Die schon angefertigten Skizzen sind lediglich Brainstormingnotizen. Sie können, sie müssen aber nicht umgesetzt werden.

Wichtig wäre hier schon zu überlegen, was am Ende gespielt werden soll und die Klasse in entsprechende Gruppen einteilen: zum Beispiel in Rhythmus-Instrumente, Zupf-/ Streichinstrumente, oder Blasinstrumente. Die Instrumente sollen einen hörbaren Klang erzeugen.

Die Instrumente verfeinern und gestalten (dritte Doppelstunde)

Hier wird an den Klangerzeugung gearbeitet und bildnerisch gestaltet – mit Farben und Applikationen.

Die Instrumente vorstellen und gemeinsam spielen

Am Ende stellt jede Gruppe (Paare) ihr Instrument vor und spielt ein paar Töne vor. Jetzt kann die gesamte Klasse versuchen gemeinsam eine kurze Melodie (z.B. den Schulgong) nachzuspielen.

Klassenkonzert anhören

Ressourcen

  • Daniel Charles: John Cage oder Die Musik ist los. Merve Verlag, Berlin 1979 S. 20f.
  • Nevin Aladag, Resonator, 2019 (https://nevinaladag.com/works/resonator-musical-sculptures)
  • OK Go – Needing/Getting (https://youtu.be/MejbOFk7H6c) zeigen, wo eine Band mit Hilfe eines Autos einen ganzen Song komponiert.
  • Internet Suchbegriff: „Unusual music instruments“