Kurzbeschreibung

Stellt euch vor, ihr seid Fotograf*innen & Stylist*innen eines genderneutralen Fashion Labels. Ihr kreiert eine Fotostrecke die genau das widerspiegelt und mit Stereotypen und binären Sichtweisen auf Geschlecht und Mode bricht.

Ziele

  • Mit Mode, Identität und Körper experimentieren
  • Binäre Sichtweise (auf Mode) öffnen
  • Zusammenarbeit in Gruppen lernen
  • Bildkonzepte entwerfen und visualisieren
  • Fotografische Auseinandersetzung mit einem Thema, Konzept, Motiv, Ästhetik, Lichtsituation, Bildaufbau etc.

Ablauf

Einführung (erste Doppelstunde)

Das Thema kann mit einem Zitat: des japanischen Modedesigners Yohji Yamamoto eingeführt werden: „I always wonder who decided that there should be a difference in the clothes of men and women“ 1983.

Diskussion in der Klasse über die Frage: Welche Kleidungsstücke oder Styling Elemente sind gesellschaftlich eher mit einem bestimmten Geschlecht behaftet und welche sind es nicht oder eher weniger ? Hierzu gehören auch Frisuren, Makeup, Schmuck, Accessoires …

Gemeinsames Lesen des Textes: „Genderless Fashion: Mode ohne Geschlechtergrenzen“ (Berliner Fashion Week, 29.07.2022)

Kurzer Einblick in die westliche Modegeschichte des 20. Jahrhunderts um zu zeigen wie binäre Sichtweisen Mode geprägt hat und prägt – und wie sich verändernde gesellschaftliche Denkmuster in der Mode widergespiegelt werden.

Hier können Bildbeispiele dienen, die auf die Veränderung von Stereotypisierungen eingehen, zum Beispiel Klischee-Farben Rosa-Blau oder Hosen bzw. Röcken als spezifisch geänderte Kleidungsstücke. (siehe Powerpoint Präsentation)

Mögliche Beispiele aus der Kunst und Fotografie wären folgende Webseiten, die die Schüler*innen selbstständig erkunden könnten.

  • Queerness in Photography | C/O Berlin (co-berlin.org).
  • Claude Cahun, französische Künstler*in, Fotograf*in, Darsteller*in, Aktivist*in und Schriftsteller*in des Surrealismus (Nantes 1894– 1954).
  • Catherine Opie – Balenciaga’s Autumn 2018 collection

 

Aktion (zweite Doppelstunde)
Aufgabe: Stellt euch vor, ihr seid Fotograf*innen & Stylist*innen eines genderfluiden/genderneutralen Fashion Labels. Ihr kreiert eine Fotostrecke die genau das widerspiegelt und mit Stereotypen und binären Sichtweisen auf Geschlecht und Mode bricht.

Dies kann umgesetzt werden durch
– Close-ups (Nahaufnahmen) von Posen oder Teilen bestimmter Körperteile
– Kleidungsstücke, Schmuck, Make-up, Frisuren
– durch Cross-dressing oder genderfluid Styling.
– Stylingelemente oder Kleidungsstücke, die mit keinem Geschlecht behaftet sind
– oder durch andere Ideen, die euch einfallen

 

Ideen entwickeln und vorstellen
Zum „Aufwärmen“ bilden die Schüler*innen kleine Teams, stellen Posen aus den Beispielen nach und dokumentieren dies fotografisch. Hier geht es zunächst darum ohne Utensilien oder Accessoires verschiedene Posen und den Bildaufbau auszuprobieren.

Dann werden in Einzelarbeit eine oder mehrere konkrete Fotoideen zeichnerisch oder schriftlich skizziert – und die benötigten Materialien geklärt. Die Ideenskizzen werden anschließend im Plenum gegenseitig vorgestellt und besprochen.

 

Fotografieren und Ergebnisse vorstellen (dritte Doppelstunde)
Die Schüler*innen bringen die Accessoires mit, die sie für die Umsetzung ihrer Fotoideen benötigen, zum Beispiel Schmuck, Stoffe, Kleidungsstücke, Accessoires, Make-up, Nagellack, etc.

In 2‑er Teams wird gemeinsam je eine Motividee von jeder Person inszeniert und fotografiert und dabei spielerisch Bildaufbau, Licht, Kontrast, Farbigkeit erkundet.

Im Plenum werden dann die Fotografien gezeigt und Komposition und die getroffenen ästhetischen Entscheidungen besprochen.

Ressourcen

 

  • Text „Genderless Fashion: Mode ohne Geschlechtergrenzen“ (Berliner Fashion Week, 29.07.2022)
  • Queerness in Photography | C/O Berlin (co-berlin.org).
  • Claude Cahun, französische Künstler*in, Fotograf*in, Darsteller*in, Aktivist*in und Schriftsteller*in des Surrealismus (Nantes 1894– 1954).
  • Catherine Opie – Balenciaga’s Autumn 2018 collection

Kurzbeschreibung

Welche Wirkung hat meine Sitzposition auf andere? Wie beeinflusst meine Körperhaltung wie ich auf andere wirke? Und welche Rolle spielt das Stuhldesign dabei, bestimmte Machtdynamiken zu verstärken oder aber Hierarchien abzubauen?

Ziele

Die Bedeutung von verschiedenen Stuhldesigns kritisch analysieren (historisch und im eigenen Alltag)

Durch spielerische Selbstinzenierung, Positionierung und anhand digitaler Collage verschiedene Gesten und Rollen erkunden und ihre Bedeutung in Bezug auf Machtrepräsentation reflektieren.

Ablauf

Einführung: Um an die Lebenswelt der Schüler*innen anzuknüpfen, werden diese aufgefordert aufzustehen und ihren Stuhl zu betrachten. Fragen wie „Was sind Merkmale des Stuhls, auf dem ihr jetzt sitzt?“ oder „Wo seid ihr heute schon überall gesessen?“ regen eine erste Sensibilisierung für die Bedeutung von Stühlen und Sitzen im Alltag an.

Dann wird die Herkunft des Stuhls und die Geschichte des Sitzens aufgezeigt. Dabei werden Wirkungen (Machtdemonstration/Gleichheit/ Demokratie) und Merkmale der verschiedenen Sitzmöglichkeiten aufgezeigt.

Aktion: Anschließend werden in kleinen Gruppen (3–4) zunächst Fotos in neutraler Körperhaltung und Mimik von allen Gruppenmitgliedern gemacht. Mit der App „Magic Eraser“ werden die Personen ausgeschnitten und mit einer Collagefunktion jeweils auf den Thron und den demokratischen Stuhl gesetzt.

Gemeinsam können die gemachten Fotos betrachtet und die Wirkung der Stühle verglichen werden. Der vorher neutrale Ausdruck der Schüler*innen kann jetzt als vom Stuhle beeinflusst wahrgenommen werden.

Danach werden nochmals Fotos gemacht mit dem Unterschied, dass die Schüler*innen nun mit ihrer Körperhaltung, Mimik und Gestik experimentieren, um so die vorgegebene Wirkung der Stühle entweder zu verstärken oder dieser entgegenzuwirken.

Beobachtung, Reflexion: Die Ergebnisse werden im Plenum betrachtet und deren Wirkung diskutiert. Zum Abschluss erfolgt eine gemeinsame Reflexion anhand der Fragen:

  • Was ist euch beim Arbeiten aufgefallen?
  • Was hat euch am meisten Spaß gemacht?

Ressourcen

Kurzbeschreibung

Aus Alltagsmaterialien werden Fantasie-Musikinstrumente gebaut, mit denen Töne erzeugt werden können. Wenn alle Instrumente vorgestellt und vorgespielt wurden, kann gemeinsam, als Orchester, ein kurzes Musikstück improvisiert oder eine bekannte Melodie nachgespielt werden, zum Beispiel, die Melodie des Schulgongs.

Ziele

  • An Klänge und Klangkunst heranführen
  • Experimentierlust und Erfindungsreichtum anregen
  • Auch unkonventionelle Musikinstrumente können coole Sounds machen
  • Aufeinander hören, zusammenspielen und improvisieren lernen, wie ein Orchester

Ablauf

Einführung und erste Skizzen (erste Doppelstunde)

Gemeinsames Brainstormen mit Beispielen aus dem Alltag der Schüler*innen:

Welche Instrumente gibt es? Welche Gegenstände machen Geräusche?

Thema Klang: Anhand von Bildbeispielen (Internet Suchwort: „Unusual music instruments“) wird in das Thema Klang eingeführt. Was macht den Klang eines Instruments aus? Woher kommt er, wie wird er hergestellt? Mit welchen Mitteln kann man sonst noch Klänge erzeugen?

Thema Alltags Geräusche: Ein gutes Beispiel wäre der Künstler John Cage, der sagt, dass Klänge von Instrumenten durch „Intellektualisierung verbraucht sind“ und sich Geräuschen zuwendet,  die beim Anhören keine vorgefertigten Zuschreibungen erfahren. (Charles 1979, S. 20 – siehe Ressourcen)

Thema Objektcharakter eines Musikinstruments: Als Beispiele dienen hier die „Resonator“ Werke (https://nevinaladag.com/works/resonator-musical-sculptures) der Künstlerin Nevin Aladag.

Dann werden mit den Schüler*innen popkulturelle Beispiele gesammelt, in denen Alltagsgeräusche zu Sound und Musik verarbeitet werden. Gerne die Schüler*innen Beispiele nennen lassen.

Als schönes Anschauungsbeispiel kann das Musikvideo von OK Go – Needing/Getting dienen. Hier komponiert eine Band mit Hilfe eines Autos einen ganzen Song.

Den Rest der Stunde können die Schüler*innen dann Ideenskizzen von Phantasie Instrumenten anfertigen – nur Skizzen, keine aufwendigen Malereien. Wem dabei wenig einfällt kann Mischungen aus verschiedenen Instrumenten skizzieren.

Materialien ausprobieren und mit dem Bauen beginnen (Zweite Doppelstunde)

Jetzt überlegen sich die Schüler*innen Instrumente, die mit den vorhandenen Materialien realisierbar sind. Tipp: Es sollte unbedingt genügend Material zur Verfügung stehen, sodass alle Schüler*innen die gleichen Chancen haben.

Die schon angefertigten Skizzen sind lediglich Brainstormingnotizen. Sie können, sie müssen aber nicht umgesetzt werden.

Wichtig wäre hier schon zu überlegen, was am Ende gespielt werden soll und die Klasse in entsprechende Gruppen einteilen: zum Beispiel in Rhythmus-Instrumente, Zupf-/ Streichinstrumente, oder Blasinstrumente. Die Instrumente sollen einen hörbaren Klang erzeugen.

Die Instrumente verfeinern und gestalten (dritte Doppelstunde)

Hier wird an den Klangerzeugung gearbeitet und bildnerisch gestaltet – mit Farben und Applikationen.

Die Instrumente vorstellen und gemeinsam spielen

Am Ende stellt jede Gruppe (Paare) ihr Instrument vor und spielt ein paar Töne vor. Jetzt kann die gesamte Klasse versuchen gemeinsam eine kurze Melodie (z.B. den Schulgong) nachzuspielen.

Klassenkonzert anhören

Ressourcen

  • Daniel Charles: John Cage oder Die Musik ist los. Merve Verlag, Berlin 1979 S. 20f.
  • Nevin Aladag, Resonator, 2019 (https://nevinaladag.com/works/resonator-musical-sculptures)
  • OK Go – Needing/Getting (https://youtu.be/MejbOFk7H6c) zeigen, wo eine Band mit Hilfe eines Autos einen ganzen Song komponiert.
  • Internet Suchbegriff: „Unusual music instruments“