Unsere Körper als Skulptur-performative Strategien

Kurzbeschreibung

In dieser spielerischen Erkundung von performativen Strategien wird der eigene Körper im Raum, in Bezug zu Alltagsgegenständen und in Verbindung mit den Mitschüler*innen erprobt und für ein Foto inszeniert.

Materialien

IPad oder Handy mit Verbindungsmöglichkeit zum Beamer 

Platz in der Mitte des Klassenzimmers oder Flur



Ablauf

Zum Einstieg (5 min) wird eine kurze Körperübung gemacht, die für die eigene Körperwahrnehmung im Raum und zu den Mitschüler*innen sensibilisiert.

„Stellt euch einfach gerade hin, wer möchte, kann kurz die Augen schließen. Nehmt die Kontaktpunkte von euren Füßen zum Boden bewusst wahr. Nehmt die Geräusche um euch herum wahr. Was hört ihr im Klassenzimmer? Was außerhalb? Falls noch jemand zur Tür hereinkommt, nehmt die Geräusche wahr. Spürt, wo sich euer Körper müde anfühlt.“

 

Einführung: (20 min)

Als Einführung zum Thema Performance werden Beispiele von Valie Export, Francis Alÿs, Trisha Brown und Erwin Wurm gezeigt und anschließend besprochen: Was habt ihr gesehen? Wie heißt diese Kunstform? Was macht sie aus? Welche Rolle spielt der Körper?

Valie Export Performances, 1980er

Francis Alÿs, Cuentos patróticos 1997

Francis Alÿs, Paradox of Praxis 1

Trisha Brown

 

Warm-up Übungen (15 min) 

Um Platz zu machen werden alle Tische zur Seite geschoben.

 

  • Warm-up Übung 1: Durch den Raum gehen, 3 x Freeze

„Nutzt die Zwischenräume, achtet aufeinander, wenn ich Freeze sage, bleibt wie versteinert stehen. Achtet darauf, dass man jede kleinste Bewegung, wie Augenrollen und Fingerbewegungen sieht.“

  • Warm-up Übung 2: Skulpturen formen

Vorab hinweisen, dass es nicht um große, extrovertierte Übungen geht, dass nichts falsch gemacht werden kann.

Hefeteig-Metapher:
„Geht zu zweit zusammen, eine Person spielt jetzt Bildhauer*in, die andere Person ist die Skulptur. Die Bildhauer*in berührt die Skulptur (unter Konzens) an Gelenken. Die Skulptur stellt sich vor, dass der Körper an dieser Stelle wie Hefeteig nach außen expandiert.”

 →Wechsel

Vertrocknungs-Metapher:
„Gleiche Übung nochmal machen, nur stellt ihr euch jetzt vor, dass ihr bei jeder Berührung nach innen hin zusammenschrumpft, wie ein vertrocknendes Blatt.“

Zwischenfrage: Wie habt ihr euch als Skulptur gefühlt?

 

Arbeitsauftrag (30min)

Zuerst werden die One Minute Sculptures von Erwin Wurm angesehen.

  1. Bildet kleine Gruppen (3–4 Schüler*innen) und formt verschiedene „lebende Skulpturen“.
  2. Haltet diese durch Fotos oder kurze Videos fest
  3. Zeigt anschließend euer Resultat der Klasse mit dem Beamer

“Beachtet bei der Zusammenarbeit folgende Punkte:

Kann sich die Skulptur bewegen? Macht sie Sound? Spielt mit dem Verschwinden von Gesichtern. Wie könnt ihr zu einem großen Körper werden? Benutzt evtl. Pullis, Jacken oder Objekte.” 

“Spielt mit der Orientierung im Raum. Wie steht die Skulptur im Raum? Reagiert sie auf die Architektur? Was passiert, wenn Teile der lebenden Skulptur, weiter hinten im Raum stehen? Beim Fotografieren: spielt mit der Perspektive.”

 

Austausch und Nachbesprechung

Dann werden die gemachten Fotos und Videos gezeigt und gemeinsam besprochen. 

“Welchen Namen würdet Ihr eurer Skulptur geben?”













Reflexion und Anmerkungen

Beim nächsten Mal würde ich weniger Künstler*innen zum Einstieg zeigen. Die Warm-up Phase könnte länger werden, zum Beispiel mit zusätzlichen Übungen: 

  • Erneut durch den Raum gehen, bei Freeze zu zweit eine Skulptur formen, beim nächsten Freeze zu dritt 
  • zu zweit zusammengehen und eine Skulptur formen, die eine repetitive Bewegung macht. Wer möchte, zeigt seine Skulptur der Klasse live.
  • Die Aktionen könnten weiter im öffentlichen Raum stattfinden